15 Jan 2026 ・ 20:00ARTist's

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BERTONCINI / LEHN

Tiziana Bertoncini – Violine
Thomas Lehn – Analogsynthesizer

Das Duo von Tiziana Bertoncini und Thomas Lehn reicht zurück bis in das Jahr 2002 und führte sie bislang auf Konzertreisen in Deutschland, England, Italien, Frankreich, Libanon, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Serbien, Spanien sowie Slowakische und Tschechische Republik.
Ihr geteiltes Interesse an einen erweiterten Begriff der neuen Musik, welcher Improvisation, Komposition, Interpretation und Performance gleichermaßen in das künstlerische Wirken einbindet, bildet die gemeinsame Basis ihrer Zusammenarbeit.
Eine hervorstechende Besonderheit ihrer Musik ist die klangliche Alchemie, die durch das Aufeinandertreffen des klassisch-akustischen und des elektronischen Instruments hervorgerufen wird: Die wesensverschiedenen Eigenschaften von Violine und Synthesizer suggerieren auf den ersten Blick ein reibungsvolles Aufeinandertreffen zweier grundverschiedener Klangwelten. Was jedoch tatsächlich erlebbar wird ist eine Art klangliches Spiegelkabinett, in welchem sich die Rollen der Instrumente fortlaufend austauschen. Bertoncini und Lehn bewegen sich in abstrakten, zeitgenössischen Territorien. Nichtsdestoweniger ist ihre Musik gerade auch klassisch insofern, als sie mit den Mitteln von Spannung-Entspannung, mit Brüchen, Intensität und Ausdruckskraft und all deren Facetten geformt und getragen wird.
Ihre erste CD Horsky Park wurde im Frühjahr 2011 auf dem britischen Label Another Timbre veröffentlicht und von der Presse positiv gepriesen.
Sie sind Gründungsmitglieder des international besetzten ensemble]h[iatus, das sich gleichgewichtig der komponierten und improvisierten Neuen Musik widmet und in enger Zusammenarbeit mit KomponistInnen Uraufführungen realisierte (wie z.B. Werke von Peter Jakober, Steffen Krebber, Vinko Globokar, Jennifer Walshe, Anthony Pateras, Jürg Frey etc.) sowie eine Vielzahl von Repertoirewerken Neuer Musik (John Cage, Morton Feldman, Younghi Pagh-Paan, Kaija Saariaho, Luciano Berio, Earle Brown, Carola Bauckholt, u.a.) alternierend mit Improvisationen in durchgängigen Konzertprogrammen präsentiert. Zahlreiche Festivalauftritte sowie Gastresidenzen in der Akademie Schloß Solitude/DE, dem Ferme de Villefavard/FR und Césaré Reims/FR. Eine erste CD Veröffentlichung des Ensembles mit Werken von Peter Jakober und Improvisationen wurde auf Césaré im Januar 2017 vorgelegt. Bertoncini und Lehn waren Teil von Multimedia-Projekten, an denen sie als Musiker und Performer beteiligt waren.
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für aktuelle Musik (ZAM) initiierten sie comprovise, ein Festival für zeitgenössische komponierte und improvisierte Musik, das erstmals im Juni 2009 in Köln stattfand und vom Netzwerk Neue Musik gefördert wurde. In den Jahren 2016 und 2021 folgten die 2. und 3. Ausgabe in Co-Kauration mit Nina Polaschegg und Bruno Strobl, produziert von der IGNM Sektion Österreich und koproduziert von Wien Modern.

Tiziana Bertoncini absolvierte Studiengängen in Violine und Malerei. Sie arbeitete als Interpretin in Orchestern und Kammermusikensembles sowie in Tanz- und Theaterstücken. Seit vielen Jahren gilt ihr Interesse der zeitgenössischen Musik und Improvisation. Ihre Arbeit entwickelt sich aus der Interpretation und Improvisation, zu Komposition und Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Medien. Generell gilt ihr Interesse der Synthese und der Kreuzung von visueller Elemente und Musik. Sie war zu Gast bei einer Vielzahl internationaler Festivals. Sie hat bei Tanz-, Theater-, Video- und anderen Multi-Media-Projekten mitgewirkt und maßgeblich zur musikalischen Gestaltung beigetragen. Ihre “solo” Arbeit umfasst Kompositionen, Performances und Installationen. Sie ist Mitglied des ensemble]h[iatus, das sich mit Interpretation und Improvisation beschäftigt. Sie war Stipendiatin des “Bridge Guard Residential Art/Science Centre” in Stúrovo (SK), des A.I.R. Krems (A), des Centre National de Création Musicale Césaré, Reims (F), des Künstlerhaus Eckernförde Otte1 und des GEDOK Lübeck.

Thomas Lehn wurde an den Musikhochschulen in Detmold und Köln zum Tonmeister und Pianisten ausgebildet. Als Pianist verschiedener Ensembles – gegenwärtig des ensemble]h[iatus – zahlreiche (Ur)Aufführungen musikalischer, musiktheatralischer und multimedialer Werke. Seit 1989 arbeitet er auf dem Gebiet der live-elektronischen Musik erzeugt mit analogen Synthesizersystemen. Neben seinen eigenen in Echtzeit realisierten elektronischen Arbeiten ist er seit Jahren auch als Synthesizerinterpret tätig. Er brachte elektronische Kompositionen von Élaine Radigue, Bogusław Schaeffer, Zbigniew Karkowski, Anthony Pateras und Peter Jakober zur Aufführung. Seine Studiorealisationen der Werke von Schaefer, Pateras, Jakober und Roman Haubenstock-Ramati wurden auf CD veröffentlicht. Internationale Festivalgastspiele und Konzertreisen – als Solist und als Mitglied einer Vielzahl international besetzter kontinuierlich arbeitender Ensembles – führten ihn durch ganz Europa, Australien, Neuseeland, Russland, Japan und Ostasien sowie wiederholt durch nordamerikanische Staaten. Sein Wirken ist auf ca. 100 Tonträgermedien dokumentiert.

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